Druck

Das Fenster ist halboffen. Die rauen, abgenutzten Polster meiner Kopfhörer pressen sich dringlich gegen meine Schläfen. Musik pumpt aus den Membranen und fließt meinen Körper runter. Ich tanze unbeholfen, lasse die lauten Klänge zu meinem Herzen, bis sie sich verinnerlicht haben. Pause.

Ich sitze hier und spüre den Druck in meinem Herzen. Fein, klein, mein Herzschlag macht sich zu bemerken. Ich horche der Stille, und sie hört mir zu. Sie versteht mich, sie wirbelt in der Luft und verharrt an der gleichen Stelle, sie bohrt sich tief in mich rein und hält gesunden Abstand.

Sie liebt und hasst, sie nimmt meine Hand und bricht sie, und ich sitze da und schaue zu wie das Haus abbrennt. Flammen schlagen sich im Dachstuhl, zehren an den alten Balken, ziehen tiefer und tiefer das heraus, was verborgen bleiben sollte. Dort, wo der Zement bröckelt, dort, wo die Pflanzen sich in die Lücken zwängen und zustechen wie Wespen im Wohnzimmer, dort rennt die Angst durch den Saal. Steine fallen nach unten, brüchige Bäume, die Vasen, die schon so lange standen. Es brennt, und es löst sich auf, doch das Gefühl bleibt, das zähe Teer stockt und fließt verhöhnend durch den Park und versteckt sich in den Ritzen, ihm kann der Wind auch nichts mehr anhaben.
Bitte, lass mich.